NOZ: Deutsche Reeder besorgtüber Verkauf großer Schiffskreditportfolien an ausländische Investoren

Deutsche Reeder besorgt über Verkauf großer
Schiffskreditportfolios an ausländische Investoren

VDR: Hinter den Krediten stehen Schiffe mit tausenden
hochqualifizierten Arbeitsplätzen vor allem auch an Land

Osnabrück. Der Verband Deutscher Reeder (VDR) verfolgt den Verkauf
großer Schiffskreditportfolios an ausländische Investoren „mit
Sorge“. „Wenn solche Portfolios vermehrt ins Ausland gehen, kann das
kein gutes Zeichen für den Schifffahrtsstandort Deutschland sein.
Ausländische Eigentümer vergleichen die Bedingungen konsequent
weltweit, stellen also die Frage nach der deutschen
Wettbewerbsfähigkeit“, teilte VDR-Sprecher Christian Denso auf
Anfrage der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ mit. „Hinter den
Schiffskrediten stehen Schiffe und Reedereien, daran hängen vor allem
in Norddeutschland tausende hochqualifizierter Arbeitsplätze,
insbesondere auch an Land. Die neuen Eigentümer sollten das im Blick
haben“, forderte der VDR-Sprecher.

Die angeschlagene Nord/LB hat soeben angekündigt, ein
milliardenschweres Paket fauler Schiffskredite in Höhe von rund 2,7
Milliarden Euro an einen privaten Finanzinvestor zu verkaufen. Dabei
geht es um 263 Schiffe. Bei dem Käufer handelt es sich um den
US-Investor Cerberus.

Nach Ansicht des Reeder-Verbands bedeute der Verkauf „jedoch nicht
automatisch einen erheblichen Einschnitt für die deutsche Flotte.
Wenn die Schiffe weiterhin vom deutschen Standort aus bereedert
werden können – das heißt kommerziell und technisch gemanagt -,
bleiben die meisten Arbeitsplätze hier erhalten“, ließ der
VDR-Sprecher wissen. Bereits in der Vergangenheit hat sich der
Verband besorgt gezeigt über den Rückzug deutscher Banken aus der
Schifffahrtfinanzierung. In der Folge fehle unter Umständen das Geld
für notwendige Investitionen in die Modernisierung der Flotte.

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