Fortwirtschaft rechnet mit bis zu zwei
Milliarden Euro Schäden in Wäldern
Stürme, Trockenheit, Borkenkäfer – Verbandspräsident: Bund muss
helfen
Osnabrück. Der deutsche Forstwirtschaftsrat rechnet nach Stürmen,
Trockenheit und Borkenkäfern mit Schäden von bis zu zwei Milliarden
Euro an den Wäldern in Deutschland. Verbandspräsident Georg
Schirmbeck sagte der „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Montag): „Die
Waldbesitzer haben den Klimawandel nicht verursacht, aber sie leiden
darunter.“ Er appellierte an die Bundesregierung, „bei der
Jahrhundertaufgabe des Waldumbaus hin zu klimastabilen Wäldern mit
Personal und Finanzmitteln“ zu helfen.
Nach Angaben des Verbandes haben allein die drei großen Stürme
Xavier, Herwart und Friederike in diesem und im vergangenen Jahr
Schäden von mehr als einer Milliarde Euro verursacht. Diese seien bis
jetzt nicht bewältigt. Durch die Trockenheit der vergangenen Monate
seien zudem fast 30 Prozent der in den vergangenen drei Jahren
gepflanzten Bäume abgestorben, habe eine Umfrage unter den
Landesverbänden ergeben. „Die Nachpflanzung kostet die
Waldbesitzenden über eine halbe Milliarde Euro“, sagte Schirmbeck.
Den älteren ebenfalls durch die Trockenheit geschwächten Bäumen
setze derzeit der Borkenkäfer zu. „Die Wälder werden jeden Tag
brauner.“ Bis jetzt sei der Schaden durch das Insekt auf etwa 270
Millionen Euro zu beziffern. Schirmbeck: „Der Schaden wird bis zum
Jahresende noch sehr viel größer sein, weil die Abwehrkräfte der
Bäume weiterhin geschwächt sind.“ Das genaue Ausmaß werde sich
voraussichtlich erst Mitte 2019 beurteilen lassen, sagte der
Verbandspräsident. Dann werde sich zeigen, wie viele Bäume den
Dürresommer und seine Folgen überlebt haben.
Die Bundesregierung müsse ein Maßnahmenpaket zur Bewältigung der
Waldschäden durch Klimafolgen beschließen, forderte der
Verbandspräsident. Er erinnerte daran, dass in der Forstwirtschaft
etwa 1,1 Millionen Menschen in 110.000 Betrieben arbeiteten. „Einige
davon sind durch die zahlreichen Schadensereignisse in echten
Finanzschwierigkeiten. Wir brauchen hier Solidarität mit den
Waldbesitzern.“
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell