Vorwürfe belasten früheren HSV-Vorstandschef
Bernd Hoffmann Wirtschaftsprüfer monieren sechsstellige Zahlungen
ohne Gegenleistung – Sonntag Vorstandswahl
Hamburg. Kurz vor den Vorstandswahlen beim Hamburger Sport-Verein
(HSV) sind gegen den Kandidaten Bernd Hoffmann Vorwürfe wegen
finanzieller Unregelmäßigkeiten laut geworden. Wie der
„Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag“ (sh:z; Samstag) berichtet,
soll es während Hoffmanns Amtszeit als Vorstandschef der HSV AG in
den Jahren 2010 und 2011 zu fragwürdigen Zahlungen gekommen sein.
Nach einem Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, der dem
sh:z vorliegt, flossen beispielsweise an einen Berater sechsstellige
Summen ohne entsprechende Gegenleistung.
Hoffmann kandidiert an diesem Sonntag für das Amt des
Vereinsvorsitzenden im Duell mit dem amtierenden Vereinschef Jens
Meier. KPMG hatte dem HSV-Aufsichtsrat seinerzeit empfohlen, gegen
Hoffmann und seine Stellvertreterin Katja Kraus in mehreren Fällen
Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Es bestünden „überwiegende
Erfolgsaussichten“. Das HSV-Gremium sah davon ab, trennte sich aber
gleichwohl von Hoffmann und Kraus.
Im Detail wurden laut KPMG in einem Fall Honorare von insgesamt
482.000 Euro ohne ausreichende Gegenleistung und ohne vorherige
Genehmigung des Aufsichtsrats an den Fußballmanager und
Ex-Assistenten von Bundestrainer Jogi Löw, Urs Siegenthaler, gezahlt.
Siegenthaler sollte Sportchef beim HSV werden. Er sagte aber ab, ohne
vorab erhaltene Beträge erstatten zu müssen, wie aus dem Bericht
hervorgeht. In anderen Fällen wurden den Wirtschaftsprüfern zufolge
„Jahresprämien gezahlt, die nicht vertretbar waren“. Insgesamt
monierten sie sechs Zahlungsvorgänge als „zumindest anstößig“.
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