Rheinische Post: Kommentar / Hoffnung auf Frieden = Von Martin Kessler

Es ist ein historisches Treffen der beiden
Repräsentanten des geteilten Korea. Man muss allerdings bedenken,
dass der demokratisch gewählte Präsident des Südens den Diktator des
Nordens trifft. Das macht Abmachungen schwierig. Denn ein totalitäres
Regime wie Nordkorea hält sich in der Regel nur dann an Verträge,
wenn es passt. Trotzdem sind die bisherigen Vereinbarungen wichtig.
Sie bringen Bewegung in die festgefahrenen Fronten, und sie
ermöglichen es dem nordkoreanischen Diktator, ohne Gesichtsverlust
aus seiner horrend teuren Atomaufrüstung auszusteigen. Es scheint,
dass er die ständigen Drohgebärden gegen den Süden und die USA nicht
mehr unbedingt zum Machterhalt braucht. Schließlich hat er ein
Treffen auf Augenhöhe mit US-Präsident Trump erreicht. Gewonnen ist
noch nichts. In Korea liegen Friedensbeteuerungen und Kriegsgebärden
stets nah beieinander. Schnell können die Atomdrohungen wieder auf
der Tagesordnung stehen. Doch ein Fenster hin zu einer friedlichen
Lösung ist geöffnet. Die Beteiligten können es nutzen.

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