RNZ: Beck: Hilfe für Angehörige von Terroropfern verdoppeln

Der Beauftragte der Bundesregierung für die
Verletzten und Hinterbliebenen des Anschlags auf den Berliner
Breitscheidplatz, Kurt Beck (SPD), hat die Verdopplung der
Soforthilfe für Opfer von Terroranschlägen gefordert. „Die
Soforthilfe für Hinterbliebene – 10 000 Euro für den Verlust eines
Verwandten ersten Grades – ist zu niedrig.“, sagte Beck im Gespräch
mit der in Heidelberg erscheinenden Rhein-Neckar-Zeitung
(Wochenendausgabe). „Viele Länder zahlen mehr als das Doppelte, das
halte ich auch für Deutschland für angemessen.“

Beck kündigte an, Anfang Dezember seinen Abschlussbericht
vorzulegen. Darin fordert er auch, statt seiner befristeten Arbeit
eine dauerhafte Stelle für einen Opferbeauftragten beim Bund
einzurichten. „Wir können nicht warten, bis wieder etwas passiert, um
dann von vorne anzufangen“, sagte er. „Wir können die Betroffenen
nicht alleine lassen.“

Für den Fall künftiger Terroranschläge fordert Beck, sofort vor
Ort eine zentrale Anlaufstelle für Hinterbliebene einzurichten. In
Berlin hätten sich Angehörige „abgewiesen und im Stich gelassen
gefühlt in den Stunden größter Verzweiflung“. Auch forderte er, dass
bei einer eindeutigen Identifizierung etwa durch gefundene
Ausweispapiere künftig nicht mehr auf Genanalysen gewartet werden
muss. „Es gab Menschen, die haben drei Tage lang nicht gewusst, ob
ihre Angehörigen unter den Opfern sind. Das dürfen wir niemandem
zumuten.“

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Rhein-Neckar-Zeitung
Dr. Klaus Welzel
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