„Mit dem tragischen Eisenbahnunfall in Hordorf
erleben wir einen Skandal auf drei Ebenen“, erklärt Sabine Leidig
anlässlich der heutigen Debatte im Verkehrsausschuss zum
Eisenbahnunglück vom 29. Januar 2011. „Hordorf zeigt: Die Deutsche
Bahn AG spart bei der Sicherheit, die Expansion ins Ausland ist ihr
wichtiger als die Sicherheit im Inland und die Sicherheit auf
westdeutschen Strecken wichtiger als die auf ostdeutschen.“ Die
verkehrspolitische Sprecherin der DIE LINKE weiter:
„Die Expansion ins Ausland ist der Bahn wichtiger als die
Sicherheit im Inland. Allein 2010 investierte die Bahn in den Kauf
ausländischer Unternehmen mit drei Milliarden Euro hundertmal mehr
als eine flächendeckende PZB-Ausstattung kosten würde.
Die Bahn spart bei der Sicherheit und nimmt so den Tod von
Menschen in Kauf. Die Bahn diskutiert seit rund zwei Jahrzehnten über
eine flächendeckende Ausstattung mit PZB. Sie hat die entsprechende
Investition immer wieder hinausgezögert, um ein paar Millionen Euro
zu sparen. Ursache ist laut dem Nachrichtenmagazin –Der Spiegel–
(6/2011) die –Fixierung auf den Börsengang–.
Die Bahn verfolgt zudem eine extrem diskriminierende Philosophie
in Sachen Sicherheit auf der Schiene. Laut DB AG befinden sich 80
Prozent der eingleisigen Bahnstrecken ohne PZB in Ostdeutschland.
Unter Berücksichtigung der ungleichen Größenverhältnisse von Ost- und
Westdeutschland heißt das: Ein Bahnfahrer in den neuen Bundesländern
fährt mindestens zehn Mal so oft auf Schienenstrecken, die nicht mit
einem solch elementaren Sicherungssystem ausgestattet sind.
Entsprechend größer ist das Risiko, in einen Bahnunfall dieser Art
verwickelt zu werden. Wenn Bahnchef Rüdiger Grube im ZDF-Magazin
–Frontal21– behauptet, dies habe mit den Demontagen nach dem Zweiten
Weltkrieg zu tun, ist das schlicht Unsinn. Wenn er ankündigt, die
Bahn werde bei der PZB-Ausrüstung –einen Schlag zulegen–, dürften die
Angehörigen der Hordorf-Opfer dies als blanken Hohn empfinden.“
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Hendrik Thalheim
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