Eine zentrale Forderung des SoVD ist die Einführung einer solidarisch finanzierten Pflegevollversicherung. „Es kann nicht sein, dass Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, im Alter durch Pflegebedürftigkeit in die Armut abrutschen. Die immer weiter steigenden Eigenanteile müssen abgeschafft werden – Pflege darf kein Armutsrisiko sein“, so Engelmeier. Auch bei den Arbeitsbedingungen in der professionellen Pflege sieht die SoVD-Vorstandsvorsitzende akuten Handlungsbedarf: „Wir erwarten, dass die neue Bundesregierung für bessere Bezahlung, verlässliche Dienstpläne und einen ausreichenden Personalschlüssel sorgt. Der Beruf der Pflege muss endlich die Anerkennung erfahren, die er verdient – nicht nur mit Applaus, sondern mit fairen Bedingungen und mehr Kompetenzen.“
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Unterstützung pflegender Angehöriger, die laut Engelmeier „das Rückgrat unseres Pflegesystems bilden – oft still und unbezahlt. Auch hier sind Millionen finanziell, physisch und psychisch über ihre Belastungsgrenze hinaus“. 86 Prozent der zu Pflegenden werden zu Hause von Angehörigen versorgt. Der SoVD fordert deshalb mehr Unterstützung- und Entlastungsangebote, einen gesetzlichen Anspruch auf angemessene Pflegezeit mit Entgeltersatzleistung und flexiblere Arbeitszeitmodelle, um Pflege mit Beruf und Alltag besser vereinbaren zu können. „Zudem brauchen wir den Ausbau der pflegerischen Infrastruktur, insbesondere in ländlichen Regionen. Denn Pflege darf keine Frage des Wohnorts sein. Alle Menschen haben Anspruch auf gute Pflege – ob in der Stadt oder auf dem Land“, so Engelmeier.
„Es ist fünf nach zwölf. Wenn wir es jetzt nicht anpacken, droht das gesamte Pflegesystem in sich zusammenzubrechen. Pflege ist ein Menschenrecht – und dieses Menschenrecht muss die neue Bundesregierung jetzt entschlossen verteidigen“, so die SoVD-Vorstandsvorsitzende.
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