stern: In Hamburg und Berlin leben die meisten „Gefährder“ – Magazin veröffentlicht detaillierte Analyse des harten Kerns potenzieller islamistischer Terroristen

Rund 85 der 130 gefährlichsten Islamisten in
Deutschland leben in Ballungsgebieten mit mehreren Millionen
Einwohnern. Schwerpunkte dabei sind Hamburg und Berlin mit je rund
einem Dutzend so genannter Gefährder, im Rhein-Main-Gebiet schwankt
die Zahl um 10. Das meldet der stern in seiner neuen, am Donnerstag
erscheinenden Ausgabe. Die Mehrzahl der 25 Terrorverdächtigen aus
Nordrhein-Westfalen wohnt in den Gebieten Köln-Bonn und Rhein-Ruhr.

Das Hamburger Magazin hat anhand einer geheimen Liste mit mehr als
100 Namen und Porträtfotos die Lebensläufe des harten Kerns der
islamistisch-terroristischen Szene in Deutschland recherchiert.
Demnach wurde rund ein Drittel dieser fanatischen Islamisten in
Deutschland geboren, etliche mit Migrationshintergrund haben deutsche
Pässe. Die meisten der übrigen Terrorverdächtigen mit
Aufenthaltsgenehmigungen stammen laut stern aus der Türkei, dem Nahen
Osten oder Nordafrika. Viele haben Abitur und ein Studium absolviert.
Zur Szene zählen Finanzberater, Einzelhändler, Unternehmensberater
und ein Grundschullehrer.

Zur Gefahrenabwehr stufen deutsche Polizeibehörden 130 radikale
Islamisten als Gefährder ein, um diesen Kreis auch ohne konkreten
Tatverdacht überwachen zu können. „Man kann die 130 Gefährder nicht
als Gruppe im Verbund sehen“, sagt Nordrhein-Westfalens LKA-Präsident
Wolfgang Gatzke zum stern, „das sind Personen, von denen jede ihre
Kontaktpersonen und Netzwerke hat.“ Zwei Dutzend dieser potenziellen
Terroristen sind nach Deutschland zurückgekehrt, so der stern,
nachdem sie in Terrorcamps im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet
eine Waffen- und Sprengstoffausbildung durchlaufen haben.

Pressekontakt:
stern-Reporter
Uli Rauss
Telefon 040-3703-4422

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