WAZ: Das Engagement der Stifter. Kommentar von Wilfried Goebels

In Zeiten, in denen der Wohlfahrtsstaat an seine
finanziellen Grenzen stößt, gewinnt das bürgerschaftliche Engagement
an Bedeutung. Der Stiftungsboom in NRW ist ein positives Zeichen,
dass mehr Reiche ihrem Leben einen höheren Sinn als das Raffen von
Besitz verleihen wollen. Die Bürger- und Familienstiftung bietet
konkrete Möglichkeiten, Hilfen punktgenau zu steuern. Wer Bedürftige
vor Ort unterstützen oder den finanzschwachen Sportverein retten
will, dem eröffnet die Stiftung den Weg, gesellschaftliche
Verantwortung zu demonstrieren. Die Politik ist gut beraten, die
Mitmachgesellschaft zu fördern, damit künftig noch mehr Menschen
stiften gehen. Steuerliche Vorteile sind sicher ein Anreiz,
gemeinnützige Stiftungen zu gründen. Immer mehr Menschen wollen aber
mit ihrem Beitrag vor allem ein Gegengewicht zur Individualisierung
der Gesellschaft setzen.

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