WAZ: NSA spioniert ungehemmt weiter. Kommentar von Walter Bau

Wir erinnern uns: Ein erleichterter
Kanzleramtsminister Pofalla erklärt die NSA-Affäre für beendet, die
Sache sei „vom Tisch“. Das war im letzten August. Seitdem ist einiges
passiert. Pofalla hat bei der Bahn angeheuert – und die
Ausspäh-Affäre hat sich längst zum veritablen Skandal ausgewachsen.
Jüngste Wendung: Ein amerikanischer „Maulwurf“ hat offenbar beim
deutschen Bundesnachrichtendienst brisante Vorgänge ausgeschnüffelt
und an die NSA weitergegeben. Da wird immer klarer, warum die
Amerikaner wenig Interesse an einem Anti-Spionage-Abkommen mit den
deutschen Partnern zeigen. Nun ist die Aufregung in Berlin wieder
groß. Doch langsam klingt die Empörungsrhetorik wie Routine. Es setzt
sich die bittere Einsicht durch, dass sich die Amerikaner in ihrem
Ausspäh-Wahn kaum werden stoppen lassen. Nichts ist vom Tisch, Herr
Pofalla.

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