Im Gedenkjahr 2018 wird in einer groß angelegten
24-stündigen multimedialen Dokumentation die Erinnerung an die
Errichtung des NS-Terrorregimes in Österreich wach gerufen. Der
Filmemacher und Medienkünstler Frederick Baker stellt den „Anschluss“
genau 80 Jahre später wie eine Abfolge an Live-Ereignissen über neue
Medienkanäle dar: im Internet, über digitale Ansichtskarten mit
NFC-Sticker fürs Smartphone (neues Produkt eines österreichischen
Start-ups) und im Rahmen einer Projektion auf die Fassade des
Bundeskanzleramts.
Die ZEITUHR 1938 versteht sich als demokratiepolitisch relevantes
Vermittlungsprojekt, das Vergangenheit mit Gegenwart und Zukunft
verschränkt. Fünf kreisförmige Spuren, die an eine Uhr erinnern,
repräsentieren die 24 ereignisreichsten Stunden des „Anschlusses“ in
parallel laufenden Handlungssträngen: zeitgenaue „breaking news“ des
politischen Geschehens in Wien, in den Bundesländern und auf
internationaler Ebene, sowie den aus den Fugen geratenden Alltag in
Österreich und analytische Kommentare aus heutiger Sicht.
Unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Heidemarie Uhl,
Zeithistorikerin an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften,
werden rund 200 Schlüsselereignisse des „Anschluss“-Geschehens in
einen vielschichtigen, mehrdimensionalen Zusammenhang gestellt. Dazu
gehören Zeitdokumente wie Polizeifilme, Amateurvideos,
Radionachrichten, Presse-Fotos, Zeitungsartikel, internationale
diplomatische Korrespondenz, Tagebuchauszüge, private Fotos, Briefe
und ZeitzeugInnen-Interviews ebenso wie Kinoplakate,
Theaterprogramme, Vorankündigungen für religiöse Feste und
Fußballergebnislisten.
Die ZEITUHR 1938 beginnt am 11. März 2018, um 18:00 mit dem
Rücktritt Schuschniggs, gefolgt von der RAVAG-Verlautbarung über die
Absage der Volksbefragung, den Nazi-Aufmärschen, der Machtübernahme
der politischen Schaltstellen, den ersten Verhaftungen und
progromartigen Ausschreitungen. Parallel dazu sind zunehmend
Zeitdokumente über die Angst und Verzweiflung der jüdischen
Bevölkerung sehen. Die ZEITUHR 1938 endet am 12. März 2018 um 18:00
mit der Verhaftung Robert Dannebergs.
Als wissenschaftsbasiertes Projekt der Erinnerungskultur zeigt die
ZEITUHR 1938 nicht nur Archivmaterialien der historischen
Geschehnisse, sondern auch neue Interviews mit ZeitzeugInnen.
Aktuelle zeitgeschichtliche Forschung wird durch neue mediale Formate
und publikumsorientierte ästhetische Umsetzung so erzählt, dass sie
in ganz Österreich und darüber hinaus einem breiten Publikum und
besonders jungen Menschen das „Anschluss“-Geschehen aus Perspektive
der Mitverantwortungs-These vermittelt. So gesehen ist die ZEITUHR
1938 ein Meilenstein der österreichischen Erinnerungskultur.
Zwtl.: Team:
Konzept, Redaktion, Regie: Frederick Baker, Filmbäckerei
Wissenschaftliche Leitung: Heidemarie Uhl, ÖAW Österreichische
Akademie der Wissenschaften
Recherche: Pauli Aro, Univ. Wien; Michaela Raggam-Blesch, Univ.
Wien und ÖAW; Eva Gressel, Filmbäckerei
Graphikdesign: Raimund Schuhmacher, Lost in the Garden
Database Programming: Thomas Preiner & Wolfram Huber, WebTech
Smart Sticker: Christoph Kovacs & Gernot Haberl, Sensotix
Poster, Flyer, Ansichtskarte: Andreas Hoesch, Erdgeschoss
Projektion: Gerald Herlbauer, 4youreye
Produktion: Sandra Fasolt, Filmbäckerei
Zwtl.:
Zwtl.: Kooperationspartner:
Filmbäckerei, ÖAW, HDGÖ, Univ. Wien, Ö1, Leo Baeck Institute
Zwtl.: Mit Unterstützung von:
BKA, Zukunftsfonds, Nationalfonds, Wien Kultur
Pressegespräch: Zeituhr 1938
ZEITUHR 1938
ONE NIGHT / ONE DAY / ONE COUNTRY
eine 24-stündige Multimedia-Dokumentation von Frederick Baker
Für Informationen zum Hintergrund der historischen Ereignisse sowie
zum Projekt „Zeituhr 1938“ laden die Kooperationspartner von
„Zeituhr 1938“ Filmbäckerei, ÖAW, Universität Wien und Haus der
Geschichte Österreich MedienvertreterInnen zu einem Pressegespräch
im K.I.P. – Souterraintheater Café Prückel ein. An diesem
Originalschauplatz werden unter anderem die Zeitzeugin Friederika
Richter als Gesprächspartnerin zur Verfügung stehen sowie ein
Interview mit der 1989 verstorbenen Schauspielerin Stella Kadmon und
ein Trailer des Projektes präsentiert.
An anwesende Journalisten werden die ersten limitierten digitalen
Postkarten mit Smart Sticker vergeben.
Gesprächspartner:
Frederick Baker, Konzept, Redaktion, Regie/ Filmbäckerei Wien
Heidemarie Uhl, Historikerin, wissenschaftliche Leitung/ ÖAW
Pauli Aro, Historiker/ Universität Wien
Michaela Raggam-Blesch, Historikerin/ Universität Wien und ÖAW
Stefan Benedik/ Haus der Geschichte Österreich
Raimund Schuhmacher, Grafikdesign/ Lost in the Garden
Christoph Kovacs & Gernot Haberl, Smart Sticker/ Sensotix
Friederika Richter, Zeitzeugin, geb. 11. März 1931, Malerin
Um unverbindliche Anmeldung wird gebeten an: Frederick Baker,
fb346@cam.ac.uk
Datum: 7.3.2018, 10:00 – 12:00 Uhr
Ort: K.I.P. – Souterraintheater im Café Prückel
Biberstraße 2, 1010 Wien
Url: http://zeituhr1938.at
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM /
Originalbild-Service sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
Rückfragehinweis:
Dr. Frederick Baker, 0664-1811033, fb346@cam.ac.uk
Pressemappe anfordern: SANDRA FASOLT, 0676-9114405, sandra.fasolt@witches-kitchen.de
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/30946/aom
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