Der Erfolg des Düsseldorfer SPD-Kandidaten Geisel
bei der kommunalen Stichwahl ist ein Sieg für NRW-Regierungschefin
Kraft. Die zehn größten Städte in NRW werden jetzt, nachdem es in
Dortmund auch Sierau schaffte, von den Sozialdemokraten regiert,
Landeshauptstadt inklusive.
Eine Niederlage für CDU-Landeschef Laschet ist der SPD-Erfolg
dennoch nicht. Kraft hat Geisel geholfen, wo sie nur konnte,
Amtsinhaber Elbers hat jede Hilfe Laschets abgelehnt. Er wähnte sich
stark genug. Diese Arroganz, die vor allem bürgerlich orientierte
Düsseldorfer schmerzlich empfanden, weil sie nicht durch kreative
Leistung oder bestechende Intellektualität gegenfinanziert war,
kostete ihn nun das Amt. Elbers wirkte bei öffentlichen Auftritten
meist wie das Klischee von Düsseldorf – einfältig, aber
wichtigtuerisch. Die Schuhe seines CDU-Vorgängers Erwin waren einfach
zu groß.
Geisels Sieg zeigt: Kopf schlägt Programm. Der SPD-Mann kündigte,
ausgerechnet im wohlhabenden Düsseldorf, ohne Not das Ende der
Schuldenfreiheit an – und wurde gewählt. Der Preis dafür ist die
Pflege eines Negativ-Images: Geld ist der SPD nur zweitwichtig.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de