Allzu viel Energie sollte man allerdings nicht auf
die Hoffnung verschwenden, dass Kerrys Besuch einen schnellen Erfolg
bringt. Das ist nicht zu erwarten, denn klar scheint: Mit dem
irakischen Premier Nuri al-Maliki wird sich eine Einheitsregierung
kaum machen lassen. Er hatte in den vergangenen Jahren genug Zeit,
die Bevölkerungs- und Religionsgruppen zu vereinen. Er hat es aber
nicht getan. Der Irak hätte es ohne Maliki zweifelsohne leichter. Das
ist auch einhellige Meinung in Washington. Doch der schiitische
Regierungschef macht keine Anstalten, seinen Posten aufgeben zu
wollen. US-Außenminister Kerry wiederum hat nichts in der Hand, um
ihn dazu zu bewegen, weswegen er es auch gar nicht erst verlangt. Der
US-Außenminister ist gewissermaßen in der Rolle eines
Landschaftsgärtners, der den Frosch fragen muss, ob es in Ordnung
ist, dass der Sumpf trocken gelegt wird.
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Hartmut Augustin
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