Nicht nur, dass es zunehmend weniger junge
Menschen im Land gibt. Nein, sie nutzen ihr demokratisches Wahlrecht
auch noch seltener als ältere Mitbürger. Die Auswirkungen sind
dramatisch: Die Unter-30-Jährigen vereinen gerade noch zwölf Prozent
der Wählerstimmen in Baden-Württemberg auf sich. Die Über-60-Jährigen
mehr als dreimal soviel. Beides zusammen verführt Parteistrategen zu
fatalen Entscheidungen. Weil die Mehrheiten zunehmend jenseits der 50
liegen, zahlen sich Wahlgeschenke auf Kosten der Zukunft mehr und
mehr aus.
Die Wahlmüdigkeit der Jungen hat allen Aufklärungsversuchen zum
Trotz Tradition. Was Pädagogik jahrzehntelang nicht geschafft hat,
schafft nun vielleicht die Demografie: Wählen liegt längst im
ureigenen Interesse der Jungen. Tun sie es nicht, vergeben sie nicht
nur individuelle Chancen. Sie verlieren als Generation ihre Stimme.
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