Es mag ja zynisch klingen: Aber eigentlich war es
nur eine Frage der Zeit, wann wieder ein Mensch, der sich für
Flüchtlinge einsetzt, Opfer eines Mordanschlags wird. Opfer eines
militanten Rechtsextremisten oder eines tumben Menschen, der sich als
Vollstrecker des vermeintlichen „Volkswillens“ versteht.
Der Altenaer Bürgermeister Andreas Hollstein hat nach dem Anschlag
völlig zu Recht all den Hass angeprangert, der sich gegen Flüchtlinge
und deren Helfer im Netz austobt. Und selbst nach dem Anschlag
erreichten unsere Redaktion gestern anonyme Mails und Anrufe, die den
zum Glück relativ glimpflich verlaufenen Mordanschlag relativierten
oder gar rechtfertigten.
Was so manchem Politiker und Helfer zurzeit an Wut
entgegenschlägt, sprengt alle Grenzen des demokratischen Disputs. So
mancher Pegida- und AfD-Hetzer will einschüchtern und den politischen
Gegner in die Defensive drängen.
Natürlich darf man Merkels Flüchtlingspolitik kritisieren. Wer
jedoch in seinem Hass – auch verbal – jedes Maß verliert, macht sich
mitschuldig an brennenden Flüchtlingsheimen, an Attentaten wie in
Altena und am tiefen Riss, der durch die Gesellschaft geht. Die
Smartphone-Täter sind unter uns.
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