Westfalenpost: Großbaustelle OGS / Kommentar von Tobias Blasius zur Offenen Ganztagsgrundschule

Schulministerin Gebauer steht bei der
Ganztagsbetreuung in den Grundschulen ein organisatorischer und
finanzieller Balanceakt bevor. Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen
wächst und wächst. Inzwischen besuchen fast 300.000 Kinder in NRW
eine OGS. Die Bildungschancen hängen dabei stark vom Wohnort ab.
Finanzschwache Städte können oft nur eine Schmalspur-Betreuung bieten
– obwohl Kinder aus bildungsfernen Familien, die dort
überproportional beheimatet sind, besondere Förderung und Anregung
nötig hätten. Hinzu kommt der steigende Anspruch vieler Eltern auf
möglichst große Flexibilität: Wer selbst zu immer unregelmäßigeren
Zeiten arbeiten muss, möchte sein Kind eben nicht starr werktags bis
15 Uhr in der OGS lassen. Auch Sportvereine, Musikschulen oder
Kirchengruppen haben berechtigte Interessen. Das alles im Blick zu
halten und dabei den Ganztagsbetrieb nicht lahm zu legen, ist
Gebauers schwieriger Job. Mit ihrem OGS-Erlass macht sie einen Anfang
und zeigt immerhin: Die Zeit des Wegdrückens und Schönredens von
Problemen in der NRW-Schulpolitik soll vorbei sein.

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