NOZ: NOZ: DGB zum Equal Pay Day: Lohnlücke durch mehr Tarifverträge schließen

DGB zum Equal Pay Day: Lohnlücke durch mehr
Tarifverträge schließen

Hoffmann beklagt beschämenden Stillstand in Deutschland

Osnabrück. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat es anlässlich
des internationalen Equal Pay Day an diesem Sonntag (18.3.) als
beschämend kritisiert, dass sich die Lohnlücke zwischen Männern und
Frauen in Deutschland seit Jahren nicht verändert. Zur Lösung des
Problems forderte DGB-Chef Reiner Hoffmann in der „Neuen Osnabrücker
Zeitung“ (Samstag), es müssten wieder mehr Menschen nach
Tarifverträgen beschäftigt werden.

Hoffmann beklagte: „Die Differenz bei der Bezahlung von Männern
und Frauen beträgt nach wie vor 21 Prozent. Hier muss es dringend
strengere Regeln geben.“ Zwar gebe erste Schritte in die richtige
Richtung, wie etwa das Entgelt-Transparenzgesetz. Aber letztlich habe
sich in den Unternehmen viel zu wenig getan, sagte der
DGB-Vorsitzende. Als auffallend bezeichnete er es, „dass die
Lohnunterschiede dort besonders groß sind, wo Menschen nicht unter
dem Schutz von Tarifverträgen arbeiten“. Er folgerte: „Wer gegen die
Benachteiligung von Frauen kämpfen will, muss deshalb auch die
Tarifbindung erhöhen.“ Aktuell genießen nach Angaben von Hoffmann nur
noch 50 Prozent der Beschäftigten in der Bundesrepublik den Schutz
von Tarifverträgen.

Der Equal Pay Day ist der Tag, an dem Frauen statistisch das
Einkommen erreichen, das Männer bereits am 31. Dezember des Vorjahres
erzielt haben. Während Männer im vergangenen Jahr auf einen
durchschnittlichen Bruttostundenlohn von 21 Euro kamen, waren es bei
Frauen mit 16,59 Euro 21 Prozent weniger, so das Statistische
Bundesamt.

DGB zweifelt an solider Finanzierung von Koalitionsvorhaben

Hoffmann: Schwarze Null könnte zur Investitionsbremse werden

Osnabrück. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) drängt darauf,
dass die neue Bundesregierung die Finanzierung ihrer Vorhaben
offenlegt und einen Haushaltsplan für 2018 präsentiert. DGB-Chef
Reiner Hoffmann sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag): „Es
werden eine Reihe von richtigen Zukunftsinvestitionen im
Koalitionsvertrag beschrieben, etwa bei Bildung, Infrastruktur,
bezahlbarem Wohnraum und moderner Mobilität. Das alles wird viel Geld
kosten. Hier brauchen wir eine solide Finanzierung, und die sehe ich
derzeit nicht.“

Hoffmann warnte, die so genannte „schwarze Null“, also das
Festhalten an einem ausgeglichenen Haushalt, könne zu einer
Investitionsbremse werden. Er forderte stattdessen mehr Geld für den
Staat. Dafür gebe es mehrere Stellschrauben. „So müssen wir
Steuerschlupflöcher schließen.“ Hoffmann verlangte außerdem eine
stärkere steuerliche Belastung höherer Einkommen, eine
Kapitalertragsteuer in Höhe der Einkommensteuer, eine gerechtere
Erbschaftsteuer und eine Wiedereinführung der Vermögensteuer.

DGB: Koalition bei Reformen nicht ehrgeizig genug

Kritik an geplantem Rückkehrrecht von Teilzeit auf Vollzeit

Osnabrück. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) wirft der neuen
Bundesregierung vor, bei Gesetzesinitiativen nicht ehrgeizig genug zu
sein. DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“
(Samstag), das geplante Recht auf Rückkehr von einer Teilzeit- auf
eine Vollzeitstelle dürfe nicht erst ab einer Betriebsgröße von 45
Beschäftigten gelten. „Es gibt gesetzliche Schwellenwerte, an denen
man sich orientieren kann. Mal sind es fünf Beschäftigte, mal 20. Auf
jeden Fall sollte die Grenze deutlich unterhalb von 45 Beschäftigten
liegen.“ Hier müsse die Koalition nachbessern. Zur Begründung führte
der Gewerkschafter an, dass fast zwei Drittel der Beschäftigten in
Deutschland in kleinen und mittleren Betrieben arbeiteten. „Die kann
man nicht einfach alle ausklammern.“

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