Wehrbeauftragter fordert Einsatz von
muslimischen Seelsorgern in der Bundeswehr
Bartels schlägt ehrenamtliches Modell vor
Osnabrück. In der Debatte um Muslime in der Bundeswehr fordert der
Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels den Einsatz von muslimischen
Seelsorgern und schlägt ein ehrenamtliches Modell vor. Der
SPD-Politiker sagte in einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker
Zeitung“ (Samstag): „Imame für die rund 1500 muslimischen Soldaten
wären wünschenswert.“
Nach Ansicht des Wehrbeauftragten muss es nicht unbedingt
festangestellte Imame in der Bundeswehr geben. Bartels sagte:
„Hauptamtliche muslimische Militärgeistliche kann ich mir nur schwer
vorstellen, weil die Zahl der Muslime klein ist, sie über viele
Standorte verteilt sind und es sehr unterschiedliche konkurrierende
Glaubensrichtungen gibt.“ Stattdessen schlägt der Wehrbeauftragte
Ehrenamtliche vor. Er sagte: „Am Ende könnte ein ehrenamtliches
Modell herauskommen mit einer Ansprechstelle, die eine Liste mit
Imamen führt, die in Frage kommen und die bei der Bundeswehr an einer
Weiterbildung teilgenommen haben.“
Bartels hat kein Verständnis dafür, dass sich das
Verteidigungsministerin seit Jahren ergebnislos mit diesem Thema
befasst. Er sagte: „Es ist unbefriedigend, dass das
Verteidigungsministerium auch nach sechs Jahren Prüfung noch zu
keinem Ergebnis kommt.“
Muslimverbände setzen sich seit Jahren für muslimische Seelsorger
in der Truppe ein. Die Bundeswehr hat traditionell katholische und
evangelische Militärbischöfe und -pfarrer, die den Soldaten unter
anderem im Einsatz geistlichen Beistand leisten.
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