Halle. Die Stützung der Norddeutschen Landesbank
(Nord/LB) könnte für das Land Sachsen-Anhalt und die hiesigen
Sparkassen teuer werden. Das berichtet die in Halle erscheinende
Mitteldeutsche Zeitung (Donnerstag-Ausgabe). Nach MZ-Informationen
haben Finanzminister André Schröder und Ministerpräsident Reiner
Haseloff (beide CDU) am Mittwoch darüber beraten, ob das Land einen
dreistelligen Millionenbetrag zur Stabilisierung der Bank aufbringen
kann. Auf MZ-Anfrage teilte das Finanzministerium mit, man werde sich
„zu einer öffentlich-rechtlichen Lösung für die Nord/LB erst äußern,
wenn die verbindlichen Angebote der Investoren ausgewertet worden
sind. Das ist erst kommende Woche der Fall.“
Die Nord/LB leidet seit geraumer Zeit unter faulen
Schiffskrediten. Das Institut benötigt etwa 3,5 Milliarden Euro
frisches Kapital, um die bankenrechtlichen Anforderungen zu erfüllen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat dazu eine Frist bis Ende Januar
gesetzt. Um das Geld zu beschaffen, will die Landesbank private
Investoren oder andere Landesbanken als Anteilseigner gewinnen. Doch
nachdem Commerzbank und Helaba abgewinkt haben, wird nun nur noch mit
den Finanzinvestoren Cerberus und Centerbridge verhandelt. Diese
sollen bis Freitag Angebote abgeben. Doch offenbar liegen die Summen
niedriger als erwartet.
Die Nord/LB ist in Sachsen-Anhalt nicht nur als Finanzier wichtig,
sie trägt auch die landeseigene Investitionsbank (IB). Diese ist auf
eine stabile Landesbank angewiesen. Auch die Sparkassen in
Sachsen-Anhalt halten gut fünf Prozent an dem Institut. Auch sie
müssen vielleicht Geld in die Hand nehmen, wenn sich kein privater
Investor für die Nord/LB findet.
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