Rheinische Post: Patientenschützer Brysch warnt bei Organspende vor Widerspruchslösung

Der Vorsitzende der Deutschen Stiftung
Patientenschutz, Eugen Brysch, hat in der Debatte um mehr
Spenderorgane in Deutschland vor einer Widerspruchslösung gewarnt,
wonach jeder Bürger potenzieller Organspender wäre, es sei denn, er
widerspricht. „Die Widerspruchsregelung setzt darauf, dass der
Bürger sich mit der Organspende nicht beschäftigt und schweigt“,
sagte Brysch der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Freitag). Denn über
Sterben und Tod nachzudenken, mache Angst. Die bewusste Entscheidung
für die Organspende würde durch eine Widerspruchslösung faktisch
abgeschafft. „Aber Schweigen ist nicht Zustimmung. Auch sind Spenden
immer etwas Freiwilliges.“ Brysch forderte vielmehr eine stärkere
Rolle des Staates bei der Organisation der Organspende. „Will der
Staat wirklich etwas für die Schwerstkranken auf der Warteliste tun,
hat er selbst Verantwortung zu übernehmen. Das fehlt bisher. Deshalb
muss der Bundestag sowohl für die Verteilungsgerechtigkeit als auch
für die staatliche Organisation und Kontrolle sorgen.“

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