Am Donnerstag hat Lauterbachs Klinikreform eine wichtige Hürde genommen: Der Bundestag hat Ja gesagt. Die nächste Hürde ist der Bundesrat. Zwar müssen die Länder nicht zustimmen, sie können die Reform aber erst mal lahmlegen und in den Vermittlungsausschuss schieben. Ob sie da je wieder rauskommt und was danach davon überbleibt: offen.
Um es ganz klar zu sagen: Eine Reform ist bitter nötig. Darin sind sich sogar Lauterbachs ärgste Kritiker einig. Jede weitere Verzögerung ist lebensgefährlich.
Klar ist auch: Nicht jede Klinik wird die Reform überleben. Die Versorgung auf dem Land muss sicher sein – in westdeutschen Großstädten aber gibt es an manchen Stellen zu viele kleine Kliniken, die alle dasselbe machen und manches davon nicht besonders gut. Das kann sich heute niemand mehr leisten, weder finanziell noch ethisch. Lauterbachs Reform wird zu Schließungen führen. Dass das Ängste auslöst, ist klar. Doch ohne Reform wird das, was jetzt passiert, einfach so weitergehen: Es ist ein hochriskantes Durchwurschteln – auf Kosten der Patienten.
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