Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG Rostock zum Nato-Gipfel

Russland wird von der Nato zur Mitarbeit geladen.
Ein wahrhaft historischer Handschlag, wenn er denn ernst gemeint ist
und Moskau nicht zum Juniorpartner degradiert. Das Gesellenstück der
neuen militärpolitischen Romanze soll der Aufbau einer gemeinsamen
Raketenabwehr werden. Die Annäherung zwischen Nato-Hauptquartier und
Kreml hat ihre Gründe. Das westliche Bündnis will sich völlig neuen
Herausforderungen stellen, die weit über das klassisch Militärische
hinausgehen. Beim Kampf gegen den radikalen Islamismus und der Abwehr
von Cyber-Attacken dürfte es noch wenig Dissens geben. Doch bei der
Sicherung von Rohstoffquellen oder der Bekämpfung von
Flüchtlingsströmen, die zu den Hausaufgaben der Allianz erklärt
werden sollen, dürfte die Nato auf Widerstand etwa bei Vereinten
Nationen und Nichtregierungsorganisationen stoßen.

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