Weser-Kurier: Weser-Kurier: Drei Tote auf Beluga-Schiff

Auf der von Piraten gekaperten „Beluga Nomination“
sind insgesamt drei Seeleute ums Leben gekommen. Das bestätigte die
Bremer Reederei Beluga Shipping gestern dem Weser-Kurier
(Sonnabendausgabe). Neben dem philippinischen Bootsmann sei ein
weiteres Besatzungsmitglied von den Piraten erschossen worden. Der
Leitende Ingenieur ist offenbar ertrunken, nachdem er auf der Flucht
vor den Piraten über Bord gesprungen war. Zwei weitere
Besatzungsmitglieder wurden im Rettungsboot des Frachters gerettet.
Die „Beluga Nomination“ war vor zwei Wochen im Indischen Ozean
gekapert worden. Bei einem missglückten Befreiungsversuch durch zwei
Kriegsschiffe von den Seychellen und aus Dänemark war ein Pirat
getötet worden. Offenbar wurden zwei Besatzungsmitglieder der „Beluga
Nomination“ anschließend von den Piraten exekutiert. Den verbliebenen
sieben Besatzungsmitgliedern auf dem vor dem somalischen Harardere
ankernden Frachter gehe es den Umständen entsprechend gut, sagte
Stolberg dem Weser-Kurier. Man stehe in telefonischem Kontakt zu den
Entführern, eine konkrete Lösegeldforderung gebe es aber noch nicht.
Stolberg bekräftigte gestern, man werde alles tun, um die Besatzung
schnell freizubekommen. In der Beluga-Zentrale wurde zudem die
Entscheidung getroffen, künftig auf Schiffen im gefährdeten Seegebiet
ab sofort privates Sicherheitspersonal einzusetzen. Andere Frachter
sollen kurzfristig um das Kap der Guten Hoffnung umgeleitet werden,
um der akuten Gefahr der Piraterie zwischen dem Horn von Afrika und
den Seychellen zu entgehen. Die zusätzlichen Kosten allein bis April
bezifferte die Reederei auf einen zweistelligen Millionenbetrag.
Erstmals in ihrer Geschichte ermittelt nun auch die Bremer Polizei in
einem Fall von Piraterie. Kriminalbeamte sollen sich schon vor
einigen Tagen auf den Weg zum Indischen Ozean gemacht haben, um
Zeugen zu vernehmen. Das bestätigte der Bremer Staatsanwalt Uwe
Picard dem Blatt.

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