„Im Vermittlungsverfahren muss endlich die vom
Bundesverfassungsgericht geforderte eigenständige Berechnung der
Regelsätze für Kinder und Jugendliche auf den Tisch“, fordert die
Bundestagsabgeordnete der LINKEN Yvonne Ploetz anlässlich der
Ergebnisse einer Studie des Dortmunder Forschungsinstituts für
Kinderernährung zu den Kosten einer gesunden Ernährung für Kinder und
Jugendliche im Auftrag der LINKEN. „Mit den jetzt –vorgeschlagenen
Regelsätzen für die Ernährung wird der physiologischen Entwicklung
der Kinder nicht Rechnung getragen, denn der Nahrungsbedarf
(basierend auf dem Energiebedarf) steigt im Wachstumsalter stetig an
und nicht in 3 Stufen an–, bilanziert die Studie. Deshalb können
insbesondere Jugendliche sich mit den Regelsätzen selbst dann nicht
gesund ernähren, wenn nur die preiswertesten Produkte in der
Einkaufstätte mit dem niedrigsten Preisniveau gekauft werden.“ Ploetz
weiter:
„Mit ihrer Weigerung, die Regelsätze für Kinder und Jugendliche
eigenständig zu berechnen, nimmt die Bundesregierung den 1,8
Millionen Kindern und Jugendlichen im Hartz IV-Bezug die Chance auf
ein gesundes Leben. Es ist ein Skandal, dass diese grobe
Benachteiligung weder von CDU/CSU und FDP noch von SPD und Grünen zum
Gegenstand der Verhandlungen gemacht wird.
Die Regelsätze müssen endlich an den tatsächlichen Bedarfen von
Kindern und Jugendlichen ausgerichtet werden. Das Institut kommt zu
dem Schluss, dass bei Kindern und Jugendlichen über 10 Jahren
insbesondere bei einer wünschenswerten mittleren körperlichen
Aktivität die Regelsätze nicht einmal dann ausreichen, wenn die
benötigten Lebensmittel mit dem niedrigsten Preis in der
Einkaufsstätte mit dem generell niedrigsten Preisniveau gekauft
würden. Soziale Benachteiligung und Armut sind sowieso in hohem Maße
mit gesundheitlichen Belastungen verbunden. Da sollte zumindest eine
gesunde Ernährung im Wachstum auch und gerade für die minderjährigen
Hartz IV-Betroffenen gewährleistet werden.“
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Hendrik Thalheim
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