Der Düsseldorfer Politikwissenschaftler Ulrich von
Alemann sieht die Glaubwürdigkeit von Karl-Theodor zu Guttenberg
durch die Doktorhut-Affäre „wirklich angeknackst“. Die Erklärung des
Verteidigungsministers, er habe beim Verfassen der Arbeit über einen
Zeitraum von sieben Jahren die Übersicht verloren, hält von Alemann
nicht für überzeugend. „Das ist schon bizarr. Es sind ja keine
vereinzelten Fehler begangen worden, sondern hier liegt ein
systematisches Verhalten vor“, sagte der Universitätsprofessor den
Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Mittwochausgabe), „er kann die Arbeit
ja schließlich nicht im Zustand der Bewusstlosigkeit geschrieben
haben.“ Alemann sieht Guttenberg nachhaltig beschädigt. „Dieser
Kratzer wird bleiben, den kann man nicht einfach wegpolieren.“
Alemann befürwortet den Rücktritt des Ministers. „Ich hätte es besser
gefunden, wenn er sich in aller Bescheidenheit zwei, drei Jahre
zurückziehen und eine Auszeit nehmen würde.“
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