Saarbrücker Zeitung: Lafontaine fordert Mappus wegen Atompolitik zum Rückzug auf – Rot-Rot-Grün realistisch

Der ehemalige Vorsitzende der Linken, Oskar
Lafontaine, hat im Zusammenhang mit der aktuellen Atomdiskussion den
politischen Rückzug von Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan
Mappus (CDU) gefordert. „Wenn Mappus ein Kerl wäre, würde er nach der
Atom-Katastrophe in Japan nicht mehr antreten“, sagte Lafontaine der
Saarbrücker Zeitung (Dienstag-Ausgabe).

Als jetziger CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahlen in
Baden-Württemberg habe Mappus zu den Politikern gehört, die eine
Verlängerung der Atomlaufzeiten am lautesten gefordert hätten,
kritisierte Lafontaine. „Er ist jetzt wie auch andere dafür, die
Atomkraft aus dem Wahlkampf heraus zu halten, weil er ein schlechtes
Gewissen hat“.

Nach Lafontaines Auffassung hat die Linke bei der
baden-württembergischen Landtagswahl am 27. März eine
Schlüsselbedeutung. Ein Regierungswechsel sei nur mit dem Einzug
seiner Partei in den Landtag sicher. Die bereits angedeutete Offerte
der SPD für eine rot-rot-grüne Koalition sei deshalb glaubwürdig,
„weil die Sozialdemokraten – siehe Hessen und Nordrhein-Westfalen –
keine guten Erfahrungen gemacht haben, vor Wahlen eine Zusammenarbeit
mit der Linken auszuschließen“, meinte Lafontaine. “ Gerade für eine
neue Energiepolitik wird die Linke in Baden-Württemberg gebraucht,
weil sie nicht mit der Atomlobby im Bett liegt.“

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