Mehr als eine Nulllösung
Sie wollten etwas Bahnbrechendes auf die Beine stellen: mit einem
Schulkonsens die leidigen Strukturdebatten ein für alle Mal beenden.
Doch dieser große Wurf ist Ministerpräsident McAllister und
Kultusminister Althusmann nicht gelungen; die Diskrepanz zwischen
Hardlinern in den eigenen Reihen und unerbittlichen IGS-Verfechtern
auf der anderen Seite erwies sich als unüberbrückbar.
Und dennoch: Von einer Nulllösung kann keine Rede sein. Wer vor
einem Jahr prognostiziert hätte, dass sich CDU und FDP vom
dreigliedrigen System lossagen und ein Zwei-Säulen-Modell mit
Gymnasien und Oberschulen als Ersatz für Hauptschulen und Realschulen
entwickeln könnten, wäre als Fantast abgetan worden.
Mit diesem Schritt hat die Koalition nach langem Zaudern den
einbrechenden Schülerzahlen und dem dramatischen Akzeptanzverlust der
Hauptschule Rechnung getragen. Das kommt vielen Kommunen als
Schulträger entgegen. Ob sich die Oberschule mit ihren diversen
„Lockangeboten“ wie kleinen Klassen, Ganztagsbetrieb,
sozialpädagogischer Betreuung und Option auf gymnasiale Zweige als
Erfolgsmodell erweist, muss sich zeigen. Viel dürfte dabei von einem
guten Start abhängen. Dazu gehört, dass sich eine stattliche Zahl von
Kommunen zur Einrichtung der neuen Schulform schon in diesem Herbst
entschließt und dass Querelen um Personal und Inhalte ausbleiben.
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