Die Freiheitsbewegungen – und nicht anderes sind
die Aufstände – in den verschiedenen Staaten des Maghreb und des
Nahen Ostens erleben derzeit ihre je eigenen, unterschiedlichen
Abläufe, Erfolge, Rückschläge. Was den Blutzoll angeht: Der richtet
sich nach dem jeweiligen Despoten. Je brutaler und
menschenverachtender, desto mehr Tote. Führend in dieser Liga der
Unmenschen sind derzeit Assad in Syrien und Gaddafi in Libyen. Aber
es wird ihnen nichts nutzen. Sie sind Diktatoren auf Abruf. Die Zeit
läuft, und sie läuft ab. Wenn Assad in Damaskus glaubt, er müsste nur
dem Beispiel seines gnadenlosen Vaters folgen, der 1982 die auch
jetzt wieder rebellische Stadt Hama wochenlang bombardieren ließ,
dann täuscht er sich. Die Wut in Syrien ist allgemein. Forderten die
Demonstranten am Anfang nur Reformen, so wollen sie jetzt das
korrupte Regime stürzen. Die Mächtigen führen Rückzugsgefechte. Ohne
Rücksicht auf Verluste. Das wäre ihnen wesensfremd.
Der Flächenbrand des Freiheitsfeuers in der ganzen Region wird
nicht eingedämmt werden können. Das wird bald auch die Hamas im
Gaza-Streifen zu spüren bekommen. Auch in Palästina rumort es. Der
Prozess der Veränderung in der arabischen Welt wird noch viele, viele
Tote kosten. Aber er wird nicht aufzuhalten sein.
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Oldenburgische Volkszeitung
Uwe Haring
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