Kölner Stadt-Anzeiger: Bosbach fordert Aufklärung über verschwundene BND-Pläne, Wiefelspütz spricht von „Schlamperei“

Köln. Der Vorsitzende des
Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), hat vom
Bundeskanzleramt Aufklärung über das Verschwinden von Bauplänen für
die künftige Zentrale des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Berlin
verlangt. Dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Dienstag-Ausgabe) sagte er:
„Zwei Fragen müssen jetzt beantwortet werden: Bedeutet der Diebstahl
für den BND ein Sicherheitsrisiko? Und sind Umplanungen notwendig und
was kosten die? Mich würde überdies interessieren, wann die Pläne
abhanden gekommen sind und wann das Kanzleramt davon erfahren hat.
Denn das Kanzleramt ist die zuständige Aufsichtsbehörde.“ Bosbach
sprach von einem „ganz gravierenden Vorgang“. Der BND mache gemeinhin
„auf alles den Stempel streng geheim. Dass die nicht mal geheime
Pläne sicher aufbewahren können, das ist schon beachtenswert.“ Der
innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dieter
Wiefelspütz, erklärte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ ebenfalls: „Der
Sachverhalt muss aufgeklärt werden.“ Denn derlei Informationen
gehörten „nicht auf den öffentlichen Markt“. Er könne sich allerdings
„vorstellen, dass das schlicht Schlamperei ist“, so der
SPD-Politiker, „und zwar in dem Sinne, dass die Unterlagen
verschwunden, aber nicht unbedingt in China sind“. Die Pläne
verschwanden nach Medieninformationen bereits im vorigen Jahr; dies
könnte zu kostspieligen Umbauten zwingen. Die Affäre wurde jedoch
erst jetzt nach einem Bericht des Magazins „Focus“ bekannt.

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