FZ: Zeit für harte Sanktionen Kommentar der Fuldaer Zeitung zu Irans Atomprogramm:

Nach dem israelischen Säbelrasseln der vergangenen
Tage und der verbalen Aufrüstung im Westen steuert der Dauerkonflikt
mit dem Mullah-Regime in Teheran auf eine neue Zuspitzung zu. Denn
mit dem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde liegen –
erstmals von unabhängiger Seite – glaubwürdige und besorgniserregende
Informationen über Irans Streben nach der Atombombe vor. Auch wenn
die IAEA einräumt, keine „smoking gun“, also einen eindeutigen
Beweis, gefunden zu haben: So klar und unmissverständlich hat die
global agierende Organisation noch nie die atomare Bedrohung
skizziert. Es ist höchste Zeit, dass Irans Schutzmächte Russland und
China Mahmud Ahmadinedschad entschlossen in die Parade fahren. Wenn
sie, wie so oft in der Vergangenheit, einfach wieder zur Tagesordnung
übergehen, droht ein dramatisches Wettrüsten im gesamten Nahen Osten
– mit unabsehbaren Folgen für die Sicherheit auf der Welt. Auch wenn
der Irre aus Teheran nicht empfänglich für derartige Botschaften sein
dürfte, könnten konsequent umgesetzte harte Sanktionen zum Erfolg
führen. Denn im Iran brodelt es nicht nur gewaltig unter der
Oberfläche, sondern es zeichnete sich zuletzt auch mehrfach ein
offener und erbitterter Machtkampf zwischen dem Präsidenten und dem
Klerus ab. Und die Umwälzungen des arabischen Frühlings sollten den
Führungseliten des Landes eine Mahnung sein, die Macht eines
aufbegehrenden und geschundenen Volkes nicht zu unterschätzen.
Zugleich hat Moskau wie Peking ein elementares Interesse an guten
Wirtschaftsbeziehungen zu den Märkten im Westen. Den Russen und
Chinesen könnten – gerade angesichts neuer Rezessionsgefahren – am
Ende milliardenschwere Geschäfte wichtiger sein als die Beziehungen
zu einem unberechenbaren Vasallen. Noch hat die Diplomatie eine
Chance.

Pressekontakt:
Fuldaer Zeitung
Christof Völlinger
Telefon: 0661 280-334
christof.voellinger@fuldaerzeitung.de