Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Lindner strebt FDP-Vorsitz in Köln an Heller Kopf PETER JANSEN, DÜSSELDORF

Als Christian Lindner in Dezember als
FDP-Generalsekretär zurücktrat, verabschiedete er sich mit „Auf
Wiedersehen“. Zwei Monate später ist der Tag des Wiedersehens
gekommen. Lindner ist einziger Kandidat für den Vorsitz des
Bezirksverbands Köln, der größten Regionalorganisation seiner
Partner. So sehr Lindners Rückkehr an eine wichtige Schaltstelle in
der NRW-FDP begrüßt wird, so skeptisch sehen das viele seiner
Parteifreunde in anderen Bundesländern. Mit der brüsken Art, mit der
er seinem Vorsitzenden Philip Rösler das Parteiamt vor die Füße warf,
hat Lindner viel von seinem Ansehen verspielt. Andererseits ist die
ums Überleben kämpfende FDP nicht so reich mit jungen Talenten
gesegnet, dass sie auf einen so hellen und wachen Kopf wie Lindner
verzichten könnte. Seine neue Aufgabe wird sein ganzes Können
erfordern. Geht er auf Konfrontationskurs zu Rösler und seinem
Nachfolger Patrick Döring treibt er einen Riss in die Partei. Folgt
er dem Berliner Kurs, steuert er die FDP mit in den Untergang. Viel
Zeit bleibt ihm nicht, bei den nächsten Wahlen in den Ländern und im
Bund geht es für die Partei um die Existenz.

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