Kölner Stadt-Anzeiger: Politikwissenschaftler Langguth: „Merkel verbreitet auf Dauer Furcht und Schrecken“

Der Bonner Politikwissenschaftler Gerd Langguth sieht
in der Entlassung von Bundesumweltminister Norbert Röttgen durch
Kanzlerin Angela Merkel langfristig eine Gefahr für die CDU-Chefin.
„Das Signal an die eigene Partei finde ich problematisch“, sagte
Langguth dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Donnerstag-Ausgabe). „Eine
Parteichefin, die so abrupt den Stab über einen langjährigen
Mitstreiter bricht, verbreitet auf Dauer nicht Wohlgefühl und
Vertrauen, sondern Furcht und Schrecken“, sagte der CDU-Kenner. Um
solche Führungsfiguren werde es „irgendwann sehr einsam“. Langguth
deutete Merkels Entscheidung als „Signal des Entgegenkommens“ in
Richtung von CSU-Chef Horst Seehofer und den
Unionsfraktionsvorsitzenden Volker Kauder (CDU), beide bekanntermaßen
Gegner Röttgens. Insbesondere Seehofer hatte Röttgen nach der
Wahlniederlage in NRW scharf angegriffen und indirekt die Kanzlerin
in Mithaftung für die schlechte Performance genommen.

Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de