Das könnte den Sondierungsfahrplan noch einmal
kräftig durcheinanderwirbeln. Ginge es nach Sylvia Löhrmann, Mitglied
der grünen Sondierungsgruppe, müsste SPD-Chef Sigmar Gabriel ganz neu
nachdenken. Er soll, so Löhrmann, bei der Linken sondieren – und
diese entzaubern. Es gäbe nicht nur zwei Varianten, sondern den ganz
großen Reigen. Jeder mit jedem, keiner ohne Zwang zum Kompromiss.
Tatsächlich: In NRW war es 2010 bei einem nicht minder komplizierten
Wahlergebnis als jetzt im Bund gelungen, erst die Linken zum Schwur
zu zwingen und sie zwei Jahre später von der politischen Bühne ganz
zu verbannen. Klar: Bei den Grünen sitzt der Schmerz tief. Sie
wurden nicht nur abgestraft. Der Wähler setzte ihnen auch Die Linke
als Größte unter den Kleinen vor die Nase. Kommt es zu Schwarz-Rot,
wäre Gregor Gysi stets erster Oppositionsredner im Bundestag. Siehe
da: Nicht nur NRW-Landesmutter Hannelore Kraft hat Bedenken bei einer
Großen Koalition. Auch Stellvertreterin Löhrmann von den Grünen
erkennt in der Stunde Null eine neue rot-grüne Perspektive.
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