Dem Aufnahmeantrag in den Sportverein muss auch
künftig kein Warnhinweis über Risiken und Nebenwirkungen beiliegen.
Nach den krassen Ergebnissen einer Studie aus Paderborn zur
Jugendarbeit im Sport wären die Vereine aber gut beraten, die
Erkenntnisse aus der Wissenschaft ernst zu nehmen. Als vor gut zehn
Jahren die Sportwelt zum ersten Mal mit dem Vorwurf eines
Alkoholproblems konfrontiert wurde, war der Aufschrei groß. Passiert
ist jedoch so gut wie nichts. Der Kasten Bier in der »dritten
Halbzeit« gehört vielerorts weiterhin wie selbstverständlich dazu –
auch in Anwesenheit Minderjähriger. Jetzt hat die Wissenschaft den
Vereinen auch in anderer Hinsicht die Gelbe Karte gezeigt. Die
Wirkung sportlicher Angebote bei Integration, Gewaltprävention und
Gesundheitsfürsorge auf Jugendliche sei gleich null, sagt sie. Es
bleibt zwar beachtlich, was in den Klubs überwiegend ehrenamtlich
geleistet wird. Doch beim Wandel zu Sportdienstleistern haben die
Vereine ihre Möglichkeiten offenbar überschätzt. Sie müssen sich
jetzt zwar nicht neu erfinden, benötigen aber ein Fitnessprogramm in
eigener Sache.
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Andreas Kolesch
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