„Aus dem Dunkel der Ausgrenzung“/ EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm predigt am Ostersonntag im Berliner Dom

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Zum diesjährigen Osterfest hat der Ratsvorsitzende der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich
Bedford-Strohm, davor gewarnt, Arme und Schwache aus der Gesellschaft
auszugrenzen. Die Botschaft von der Auferstehung Jesu Christi bedeute
für jeden und jede ein neues Leben, so Bedford-Strohm in seiner
Predigt über das Loblied der Hanna (1. Sam 2,1) im Berliner Dom.

Bei Armut gehe es nicht nur um Geld: „Vielleicht ist das
Schlimmste ja das –Ausgeschlossen werden–. Dass ich in meinem
Menschsein reduziert werde auf die Erfüllung einer bestimmten
Funktion, ohne die ich nichts wirklich wert bin. Dass ich danach
beurteilt werde, ob ich den gesellschaftlichen Normen entspreche.
Dass Sein oder Nichtsein davon abhängt, ob ich die Erwartungen der
Mitmenschen erfülle. Wenn das so ist, dann kann man die Radikalität
der Ostererfahrung gar nicht stark genug betonen“, so Bedford-Strohm:
„Wenn Jesus wirklich lebt und heute in uns wirkt, dann ist der Weg
aus dem Dunkel der Ausgrenzung tatsächlich gewiesen. Denn die Liebe
Jesu Christi, das radikalste Gegenprogramm zur Ausgrenzung, das man
sich vorstellen kann, hat am Ende gesiegt.“

Jeder Mensch müsse spüren und erfahren, dass er Teil dieser
Gesellschaft sei, „dass er gewollt ist, dass er gebraucht wird, dass
er einfach sein darf, dass er eine Würde hat“, sagte der
Ratsvorsitzende im Berliner Dom. „Dass alle Menschen in unserer
Gesellschaft, auch die Schwächsten und Verletzlichsten, in diesem
Gefühl leben können, das ist die große Aufgabe in Politik und
Gesellschaft der nächsten Jahre.“

Bedford-Strohm erinnerte auch an den vor 50 Jahren erschossenen
US-Bürgerrechtler Martin Luther King. Die Botschaft, die dieser in
einem fiktiven Brief des Apostels Paulus an die Amerikaner formuliert
habe, sei nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland heute so
aktuell wie damals: „Ihr müsst eure mächtigen wirtschaftlichen
Ressourcen nützen, um die Armut aus der Welt zu vertreiben. Gott will
nicht, dass ein Volk im Überfluss und Reichtum lebt, während andere
nur die Armut kennen.“

Die Osterbotschaft „Christ ist auferstanden“, wecke in ihm nicht
nur die Freude über den Sieg des Lebens über den Tod, sondern auch
„darüber, dass die Welt nicht so bleiben muss wie sie ist“, so
Landesbischof Bedford-Strohm.

Hannover, 29. März 2018

Pressestelle der EKD Carsten Splitt

Hinweis an die Redaktionen: Der EKD-Ratsvorsitzende predigt am
Ostersonntag, 1. April, um 10 Uhr in einem Festgottesdienst im
Berliner Dom.

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Carsten Splitt
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