Badische Neueste Nachrichten: Ein Pulverfass

Das Geiseldrama von Algerien endete mit einem
Blutbad. Die Taktik des algerischen Militärs ist gescheitert. Die
Geiselnahme zeigt, dass nach dem Beginn der von Frankreich
angeführten internationalen Mali-Operation die Terrorgefahr wirklich
gestiegen ist. Es ist nicht ausgeschlossen, dass weitere
terroristische Aktionen folgen werden. Die islamistischen Fanatiker,
die in Nord-Mali eine Terror-Herrschaft mit Al-Qaida-Überbau
errichtet haben, hatten Terroranschläge angedroht. Und sie haben
keine Zweifel daran gelassen, dass sie es nicht bei Drohungen
belassen werden. Von solchen Erpressungsversuchen dürfen sich jedoch
weder Frankreich noch die Verbündeten beeindrucken lassen. Die
demokratische Welt kann es sich nicht leisten, vor dem islamistischen
Terror einzuknicken. Auch wenn jetzt die Diskussion über die
Terror-Risiken des Mali-Krieges noch schärfer werden dürfte: Es gilt,
kühlen Kopf zu bewahren. Emotionale Debatten helfen in dieser
brandgefährlichen Situation, in der es um den Kampf gegen den
internationalen Terrorismus geht, nicht weiter. Der Krieg in Mali und
das Blutbad in Algerien zeigen, wo derzeit die größte Terrorgefahr
für Europa lauert: Nordafrika und die gesamte Sahara sind zum neuen
Aufmarschgebiet für radikale Islamisten und fanatische Terroristen
geworden. Ein Pulverfass, an dem schon seit Jahren die Lunte glimmt.

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