Deutschland ist zum zweitgrößten Geber des
Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) aufgestiegen.
Nach am Donnerstag veröffentlichten Angaben hat das Land dem
UN-Flüchtlingshilfswerk im vergangenen Jahr 476,9 Millionen Dollar
(385 Millionen Euro) zur Verfügung gestellt. Damit hat Deutschland
sogar die Europäische Union (436 Millionen Dollar) deutlich überholt.
Die Nummer 1 bleiben nach wie vor die USA mit 1,45 Milliarden Dollar.
An vierter und fünfter Stelle folgen Japan (152,4 Millionen Dollar)
und Großbritannien (136,2 Millionen Dollar).
„Deutschland ist international zu einem der wichtigsten und am
meisten respektierten Akteure im Flüchtlingsschutz geworden“, sagte
Dominik Bartsch, Repräsentant des UN-Flüchtlingskommissars in Berlin.
„Deutsche Hilfe sichert vielen Menschen aus Syrien und dem Irak, aus
Somalia, dem Südsudan und Libyen nicht nur das tägliche Überleben. Es
hilft vielen auch, wieder eine Existenz aufzubauen und eine Zukunft
zu haben. Ein konkretes Beispiel wäre das DAFI-Programm, das
Flüchtlingen ein Studium in den Aufnahmeländern ermöglicht.“
„Deutschlands starkes Engagement für UNHCR unterstreicht noch
einmal, dass das Land eine glaubwürdige Stimme für Flüchtlinge ist.
Es zeigt, dass Berlin die Probleme von Millionen Menschen auf der
Welt wahrnimmt und angeht.“ Hinzu komme das Engagement vieler
privater Geber: Spender – Unternehmen und Stiftungen genauso wie
viele Familien und Einzelne – haben im vergangenen Jahr über den
UNHCR-Spendenpartner UNO-Flüchtlingshilfe
(www.uno-fluechtlingshilfe.de) zusätzlich noch einmal 28,6 Millionen
Dollar gegeben.
Dennoch reiche die Hilfe nicht aus: „Weltweit sind fast 66
Millionen Menschen auf der Flucht“, sagte Bartsch. Durch die vielen
Konflikte war der humanitäre Bedarf auch 2017 so groß, dass die
Hilfsprogramme von UNHCR im Schnitt nur zu etwas mehr als der Hälfte
finanziert waren.
UNHCR, das Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen, ist
eine weltweit agierende humanitäre Organisation, um Flüchtlinge,
Vertriebene und Staatenlose zu schützen. Wir sind in nahezu allen
Ländern dieser Erde mit 11 000 Mitarbeitern aktiv, von denen fast 90
Prozent „in the field“ arbeiten. UNHCR, 1951 gegründet, wurde zweimal
mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Weltweit sind mehr als 65 Millionen Menschen auf der Flucht, etwa
ein Drittel fällt unter das Mandat des UNHCR. Flüchtlinge nach der
Genfer Flüchtlingskonvention sind Menschen, die wegen ihrer Rasse,
Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen
Gruppe oder politischer Überzeugung verfolgt sind und aus ihrem
Heimatland fliehen mussten. Schutzberechtigt können auch Menschen
sein, die vor Krieg oder Menschenrechtsverletzungen fliehen.
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Chris Melzer
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