Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu Türkei/Syrien

Die Frankfurter Rundschau schreibt zum
türkischen Einmarsch in Afrin:

Sicher sind auch die Vertreter der syrischen Kurden keine
Heiligen, sie unterdrücken politische Gegner und haben ihrerseits
Araber aus eroberten Gebieten vertrieben. Aber sie sind keine
Islamisten, sondern deren erbitterte Feinde. Sie sind mit dem Westen
verbündet und die einzige säkulare Kraft in der Region. Dass Europa
die völkerrechtswidrige Invasion der Türkei geduldet hat, ist deshalb
paradox. Erdogans fatale Politik stärkt den IS, der dank der
Zusammenarbeit der internationalen Koalition mit den Kurden fast
besiegt war. Solange die Türkei die aggressive Kriegspolitik nicht
stoppt, darf sie keinesfalls mit Visaerleichterungen oder einer
Ausweitung der Zollunion belohnt werden. Kein Flüchtlingsdeal
rechtfertigt den Ausverkauf der europäischen Werte. Und weitere
Waffenlieferungen an Ankara verbieten sich von selbst.

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