Frauenfeindlichkeit und Homophobie sind nicht preiswürdig

Zur geplanten Verleihung des goldenen Bambi für Integration an Bushido erklärt Claudia Roth, Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

„Es ist mehr als verwunderlich, wenn ein Künstler wie Bushido für die Bambi-Jury als Vorbild für gelungene Integration gilt. Der Rapper ruft in seinen Liedtexten seit Jahren offen zu Gewalt auf und tritt regelmäßig mit homophoben, frauenfeindlichen und schlicht menschenverachtenden Aussagen in Erscheinung. Die Preisverleihung an Bushido ist wohl eher seinem kommerziellen Erfolg, denn seinem Engagement ,gegen Gewalt und für ein respektvolles Miteinander?, wie es der Burda-Verlag in seiner Begründung schreibt, geschuldet. Bushido ist sicher kein Beispiel für gelungene Integration, sondern eine äußerst erfolgreiche Kunstfigur, die auf dem Rücken von Minderheiten große Kasse macht. Dass er dabei Frauen nur als ,Schlampen? bezeichnet und Botschaften wie ,Schwuchteln verkloppen? rappt, scheint den Burda-Verlag nicht zu stören.

Dabei gäbe es genügend Bürgerinnen und Bürger, die eine solche Auszeichnung mehr als verdient hätten: Diejenigen, die sich tagtäglich in vielen Projekten mit ehrenamtlicher Arbeit um Chancengleichheit, Teilhabe und Inklusion von Minderheiten bemühen. Vorbilder für eine gelungene Integration dürfen nicht Minderheiten gegen Minderheiten ausspielen, sondern müssen gemeinsam mit allen Teilen der Gesellschaft zu einem besseren Miteinander beitragen. Für gelungene und engagierte Integration gibt es sehr viele gute Beispiele ? Bushido ist es nicht.“

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