Die Welthungerhilfe zeigt sich enttäuscht über die
Ergebnisse des G7-Gipfels in Charlevoix (Kanada): „Die G7-Staaten
haben eine Chance verpasst, ihren eigenen Versprechen zur Bekämpfung
von Hunger konkrete Taten folgen zu lassen“, sagte Bärbel Dieckmann,
Präsidentin der Welthungerhilfe. Im Abschlussdokument werden die
ambitionierten Vorhaben vergangener Jahre nicht erwähnt.
„Vor 3 Jahren beim G7-Gipfel in Elmau wurde zugesagt, 500
Millionen Menschen aus Hunger und Mangelernährung zu heben. Ein
Umsetzungsplan und Finanzierungsdetails ist auch der Gipfel in Kanada
schuldig geblieben. Das ist angesichts weltweit steigernder Zahlen
von Hungernden ein fatales Signal. Die G7 dürfen Menschen in Ländern
wie dem Südsudan oder Jemen nicht vergessen, die in diesen Tagen
durch Dürre oder kriegerische Konflikte von Hungersnot bedroht sind“,
so Bärbel Dieckmann.
Einziger Hoffnungsschimmer des Gipfel-Treffens ist die Initiative
zur Frauenförderung und Gleichstellung der Geschlechter. Die
kanadische G7-Präsidentschaft konnte 2,9 Milliarden US-Dollar für die
Ausbildung von Frauen und Mädchen in Krisenregionen mobilisieren.
„Frauen ernähren die Welt. Sie produzieren in Entwicklungsländern
mehr als die Hälfte der Nahrung und sorgen dafür, dass ihre Kinder
etwas zu essen bekommen. Dennoch ist das Gesicht des Hungers
weiblich, denn Frauen haben nicht die gleichen Rechte wie Männer,
Mädchen müssen häufiger die Schulausbildung abbrechen als ihre
männlichen Mitschüler, vor allem in Krisengebieten. Die Initiative
des kanadischen Premiers Trudeau ist deshalb begrüßenswert – wenn den
Verlautbarungen Taten folgen“, sagte Bärbel Dieckmann.
Der G7-Gipfel wurde überschattet von Differenzen zum Beispiel in
der Handelspolitik. Das führte dazu, dass die USA das gemeinsame
Abschlussdokument kurz nach dem Gipfel wieder in Frage stellten. „Ein
Kräftemessen der Industrienationen im Handelsbereich kann negative
Auswirkungen auf Entwicklungsländer haben“, warnte Bärbel Dieckmann.
„Umso wichtiger ist es, gegebene Versprechen für in Armut lebende
Menschen umzusetzen.“
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Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten
Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell
unabhängig. Sie kämpft für „Zero Hunger bis 2030“
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mehr als 8.500 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 3,27 Milliarden
Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip
der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über
den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der
Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen
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