Inforadio vom rbb: Kältehilfe ruft Berliner zu mehr Eigenverantwortung bei Obdachlosen auf

Die Berliner Stadtmission ruft angesichts der
kalten Temperaturen dazu auf, verstärkt auf Obdachlose zu achten.

Es sei nicht die beste Hilfe, gleich den Kältebus zu rufen, sagte
die Leiterin der Wohnungshilfe der Stadtmission, Karen Holzinger, am
Sonnabend im Inforadio vom rbb. „Wenn wir da fast 100 Anrufe
annehmen, kann man sich denken, dass viele gar nicht durchkommen.
Dass Wichtigste für uns im Moment ist, wenn Sie jemanden sehen,
sprechen Sie ihn an. Versuchen Sie selber auch zu schauen, wie ist
der drauf, braucht der Hilfe, braucht der vielleicht gleich einen
Rettungswagen.“

Holzinger sagte, die Stadtmission habe in den vergangenen sehr
kalten Nächten das Programm für den Kältebus komplett umgestellt und
wegen der vielen Anrufe ein Callcenter eingerichtet. „Jeder Weg,
jeder Anruf, der nicht getätigt wird, der entlastet uns und unser
Team. Wir haben jetzt unsere Mitarbeiter .. über verdoppelt, und das
ist für die auch natürlich jetzt auch ne harte Zeit. Insofern: Alles,
was Sie uns abnehmen und selber Verantwortung übernehmen, das wäre
eine große Hilfe.“

Holzinger leitet die Wohnungshilfe der Berliner Stadtmission seit
sieben Jahren. Ihr zufolge hat sich das Problem der Obdachlosigkeit
seitdem vor allem durch Bürger aus anderen EU-Staaten erheblich
verschärft. „Da ist der entscheidende Unterschied, dass diese
Menschen wirklich sehr viel schneller verelenden, weil die ganzen
Hilfeprogramme, die einem Menschen mit einem Rechtsanspruch auf Hilfe
zur Verfügung stehen, stehen diesen Menschen nicht zur Verfügung. Und
das heißt, dass wir auch in unseren Einrichtungen als Stadtmission
ganz oft da Menschen haben, die dabei sind, auf der Straße zu
krepieren. Und das gab es so früher nicht.“

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