Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Volker Kauder hat am Samstag in Ägypten seine Gespräche begonnen. Auf
der Reise will sich Kauder bis Sonntag in Kairo über die Lage der
Christen in dem Land informieren. Dabei wird er als ein Zeichen der
Solidarität mit Repräsentanten der koptisch-orthodoxen Kirche, aber
auch der anderen christlichen Religionsgemeinschaften zusammenkommen.
Geplant sind außerdem Treffen mit Vertretern der ägyptischen
Regierung und mit den höchsten Repräsentanten der Mulisme. In diesen
Begegnungen möchte der Fraktionsvorsitzende erörtern, wie das
friedliche Zusammenleben der Religionen in dem Land weiter gefördert
werden kann. Kauder wird von der Kirchenbeauftragten der
Unionsfraktion, Maria Flachsbarth, und der stellvertretenden
Vorsitzenden des Menschenrechtsausschusses des Bundestags, Ute
Granold, begleitet.
Kauder erklärte nach der Landung in Kairo zu dem Besuch:
„Deutschland und Ägypten müssen bei der Abwehr des Terrorismus eng
zusammenarbeiten. Er bedroht die Bürger in beiden Ländern. Am
Neujahrstag sind Christen in Alexandria Opfer eines schrecklichen
Terroranschlags geworden. Mit meinem Besuch will ich zeigen, dass die
Christen auf die Unterstützung durch die deutsche Christdemokratie
und deren Parlamentarier zählen können. Christen sind an vielen Orten
der Welt in den vergangenen Jahren immer mehr bedrängt worden. Eine
Diskriminierung von Menschen wegen ihres Glaubens darf sich in der
Welt nicht immer stärker ausbreiten. Christen brauchen überall Hilfe
und Zuspruch auch durch die Politik. Diese Unterstützung habe ich
auch auf meinen Auslandsreisen in der Vergangenheit versucht zu
zeigen, wo immer es notwendig war. Auch in Kairo möchte ich mir ein
Bild von der Situation der Christen verschaffen und freue mich auch
deshalb auf die Unterredungen mit allen Gesprächspartnern hier vor
Ort.“
Kauder wollte nach der Landung zunächst mit dem Apostolischen
Nuntius in Kairo, Erzbischof Michael Louis Fitzgerald,
zusammenkommen. Im Anschluss war der Besuch einer koptischen Gemeinde
vorgesehen.
Hintergrund:
Auf Initiative der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat der Deutsche
Bundestag am 17. Dezember bereits einen Antrag verabschiedet, der
sich für die Verteidigung der Religionsfreiheit in aller Welt und
insbesondere den Schutz der Christen einsetzt (BT-Drs. 17/2334).
Die Reise findet kurz nach dem koptischen Weihnachtsfest statt. Im
ägyptischen Alexandria waren bei einem Anschlag auf die Neujahrsmesse
23 Menschen ums Leben gekommen, rund 100 wurden zum Teil schwer
verletzt. In Ägypten wie auch in Deutschland wurden die koptischen
Weihnachtsgottesdienste daraufhin unter Polizeischutz gestellt.
In mindestens 64 Ländern der Erde, in denen fast 70 Prozent der
Weltbevölkerung leben, ist die Religionsfreiheit sehr stark
eingeschränkt oder nicht vorhanden. Im Irak lebten vor 20 Jahren 1,4
Millionen Menschen christlichen Glaubens. Heute sind es weniger als
200.000. Vor 60 Jahren waren in der Türkei 20 Prozent der Menschen
Christen. Heute beträgt ihr Anteil ganze 0,15 Prozent. Das zeigt:
Seit Jahren gibt es einen steigenden Exodus von Christen aus ihrer
Heimat. Im indischen Bundesstaat Orissa wurden zwischen 2007 und 2009
50.000 Christen vertrieben oder ermordet.
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