Kretschmann will Föderalismus populärer machen/ Bei Energiewende nicht auf „rückwärtsgewandte Bedenkenträger“ hören

Bonn/Berlin, 12. Oktober 2012 – Baden-Württembergs
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat sich für seine
Zeit als Bundesratspräsident viel vorgenommen. „Mein Bestreben ist
es, den Föderalismus in Deutschland etwas populärer zu machen als er
ist“, sagte er im PHOENIX-Interview. Gleichzeitig gab er zu, dass die
in ihn gesetzten Erwartungen „sehr groß sind und sicher nicht
erfüllbar“. Seine Rolle sieht Kretschmann darin, bei wichtigen Themen
wie der Energiewende zu „moderieren“, um die regional
unterschiedlichen Interessen zusammenzubringen und Kompromisse zu
finden. Bei der Energiewende seien „die Chancen größer als die
Risiken. Aber zurzeit wird zu viel über die Risiken und zu wenig über
die Chancen geredet.“

Bundesumweltminister Peter Altmaiers (CDU) Vorschläge für eine
Reform des Gesetzes zur Förderung der erneuerbaren Energien steht
Kretschmann „skeptisch“ gegenüber. „Wir müssen jetzt nicht daran
gehen, die erneuerbaren Energien zu bremsen, sondern wir müssen
gucken, dass alles aufeinander abgestimmt und synchronisiert wird.
Das ist die Herausforderung. Da muss man mutig vorangehen und nicht
zu viel auf rückwärtsgewandte Bedenkenträger hören.“

Weiterhin betonte Kretschmann, dass bei der Suche nach einem
Atommüllendlager ein nationaler Konsens nötig sei. Dafür sei eine
große Kompromissbereitschaft erforderlich. „Es ist wichtig, dass wir
uns immer vor Augen führen, dass es um die nächsten 100.000 Jahre
geht und nicht um den nächsten Wahltermin. Nur wenn man das vor Augen
hat, kann es in dieser schwierigen Frage überhaupt zu einem Konsens
kommen. Dafür setze ich mich mit aller Kraft ein“, sagte er gegenüber
PHOENIX.

+++ Das gesamte Interview gibt es im PHOENIX-YouTube-Kanal unter
http://www.youtube.com/watch?v=SiT8z2dAYAg&feature=plcp +++

Pressekontakt:
PHOENIX-Kommunikation
Pressestelle
Telefon: 0228 / 9584 190
Fax: 0228 / 9584 198
pressestelle@phoenix.de