Logistik fordert zügige Regierungsbildung (FOTO)

Am vergangenen Sonntag stimmten die SPD-Delegierten auf ihrem
Sonderparteitag für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit CDU
und CSU. Die Bundesvereinigung Logistik (BVL) erwartet nun eine
schnelle Regierungsbildung, damit zentrale Themen wie Infrastruktur,
digitale Transformation und Bildung mutig angepackt werden können.

„Die Entscheidung der SPD, Koalitionsverhandlungen mit der Union
aufzunehmen, ist richtig und wichtig“, erklärt Prof. Dr. Robert
Blackburn, Vorstandsvorsitzender der Bundesvereinigung Logistik
(BVL). Schließlich stehe der Wirtschaftsstandort Deutschland in den
kommenden Jahren vor Herausforderungen, die nur von einer stabilen
Bundesregierung gemeistert werden können. So gilt es, die derzeitigen
Engpässe auf Straßen und Schienen zu beseitigen, die Versorgung
urbaner Räume neu zu organisieren sowie den Ausbau der dringend
benötigten digitalen Infrastruktur weiter voranzutreiben.

Dabei kommt aus Sicht der BVL dem im Sondierungspapier verankerten
Planungs- und Baubeschleunigungsgesetz eine Schlüsselrolle zu. Dass
die Realisierung wichtiger Projekte wie der Elbvertiefung mehr als 15
Jahre in Anspruch nimmt, oder gar der Bau der ICE-Schnellstrecke
zwischen Berlin und München 25 Jahre dauert, müsse zukünftig der
Vergangenheit angehören. Hier sehen die Logistikexperten die Politik
in der Pflicht. Daher mahnt die BVL die Verhandlungspartner, an einem
Strang zu ziehen und dabei parteipolitische Grenzen zu überwinden.

„Für die Entscheidung über wesentliche
Infrastruktur-Ausbaumaßnahmen spielt das Parteibuch keine Rolle, die
Notwendigkeit zum schnellen Handeln ergibt sich allein aus den
Sachzwängen“, betont Prof. Dr. Robert Blackburn mit Blick auf die
immer noch desolate Lage vieler Verkehrswege. Darum müsse sich die
zukünftige Bundesregierung mit höheren Investitionen in die
Verkehrsinfrastruktur beschäftigen. „Deutschland hat in den letzten
Jahren nicht ausreichend in Logistikinfrastruktur investiert, das hat
nicht nur Auswirkungen auf den Wirtschaftsbereich, sondern bremst
langfristig auch die gesamtwirtschaftliche Entwicklung des Landes“,
so der Vorstandsvorsitzende.

Das aktuelle Niveau für Verkehrsinvestitionen wird aus Sicht der
BVL nicht ausreichen. „Es muss endlich Schluss sein mit einer Politik
der Flickschusterei, die notdürftig saniert, wo buchstäblich längst
neue Wege gefunden werden müssen“, so Prof. Dr. Blackburn weiter.
Deutschland stehe als zentraler Logistikstandort, als Transitland im
Herzen Europas und als führende Exportnation in der Verantwortung,
seine Infrastruktur nun endlich den seit Jahren steigenden
Anforderungen durch die florierende Wirtschaft und die
fortschreitende Digitalisierung anzupassen.

Prof. Dr. Robert Blackburn betont: „Deutschland hat viele
Baustellen, nicht nur auf Straße und Schiene. Unsere Unternehmen
brauchen Planungssicherheit, derzeit gibt es aber mehr Fragen als
Antworten. Wie soll beispielsweise die Versorgung urbaner Zentren in
Zukunft organisiert werden? Wie gehen wir zukünftig mit Lärm- und
Schadstoffemissionen um? Und wie wollen wir junge Menschen für die
Arbeit der Zukunft fit machen? Von einer künftigen Bundesregierung
erwarten wir dringend benötigte Richtungsentscheidungen. Daher wäre
ein Scheitern der Koalitionsgespräche fatal.“

Die 1978 gegründete Bundesvereinigung Logistik (BVL) e. V. ist
eine gemeinnützige, neutrale und überwiegend ehrenamtliche
Organisation. Als Plattform für Manager der Logistik in Industrie,
Handel und Dienstleistung, für Wissenschaftler und Studierende bildet
sie mit heute mehr als 11.000 Mitgliedern eine Brücke zwischen
Wirtschaft und Wissenschaft und ist Podium für den nationalen und
internationalen Gedankenaustausch zwischen Führungskräften aus
Logistik und Supply Chain Management.

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Matthias Nothnagel / Mainblick – Agentur für Strategie und
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