LVZ: Hannelore Kraft: Wulff könne durch Verzicht bei Ehrensold und Zapfenstreich „vieles von dem wieder gut machen, was er bisher angerichtet hat“

Die stellvertretende SPD-Vorsitzende,
nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin und amtierende
Bundesratspräsidentin (in Vertretung des kommissarischen
Staatsoberhauptes Horst Seehofer) hat an Christian Wulff appelliert,
mit einem Verzicht bei Ehrensold und Zapfenstreich Wiedergutmachung
zu leisten. In einem Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“
(Mittwoch-Ausgabe) sagte Hannelore Kraft: „Herr Wulff hätte die
einmalige Chance, mit einer freiwilligen Verzichtserklärung vieles
von dem wieder gut zu machen, was er bisher angerichtet hat.“ Wie
für jeden Bürger gelte natürlich auch für Herrn Wulff, bis zum Beweis
des Gegenteils, die Unschuldsvermutung. „Aber ich wage mir nicht
vorzustellen, was passiert, wenn es zu einer Verurteilung käme und
wir dann einen Großen Zapfenstreich gehabt haben und Ehrensold
leisten. Das wäre furchtbar“, sagte die SPD-Politikerin. Sie nehme es
„nicht so wahr“ als sei der Alptraum bereits vorbei, sagte Frau Kraft
auf eine entsprechende Frage. „Fast jeden Tag gibt es Neues. Das ist
für viele nicht nachvollziehbar. Ich hoffe sehr, dass er zu sich
kommt und sich besinnt.“ Niemand habe bei der Einführung gedacht,
dass der Ehrensold an jemanden gehen könne, der so kurz im Amt
gewesen sei und so jung und noch so arbeitsfähig sei wie Christian
Wulff. „Jetzt wissen wir, die Regelung muss dringend überarbeitet
werden.“

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