Es scheint, als seien Erdogan seine großen
Wahlerfolge und der wirtschaftliche Boom zu Kopf gestiegen. Ein
Regierungschef auf Zeit wandelt sich zum Sultan, der keinen
Widerspruch mehr duldet. Die Pläne für die Bebauung eines kleinen
Parks in Istanbul sind ja nur der Auslöser der Proteste, die
inzwischen das ganze Land erfasst haben. Ein großer Teil der
Gesellschaft, der aber keineswegs die Mehrheit sein muss, hat das
Gefühl, zunehmend bevormundet zu werden. Und wehrt sich. In
Demokratien heißt das: zivilgesellschaftliches Engagement. Darauf
fällt Erdogan bis jetzt nur Härte ein. Er spricht zwar auch von
Dialog, lässt aber zugleich die Polizei die Knüppel schwingen.
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