Märkische Oderzeitung: zu Pogrom-Äußerungen Müllers

Mit seinem Vergleich meint der Leiter der
Glaubenskongregation wohl vor allem die Kritik an seiner Institution
in Bezug auf deren Umgang mit sexuellen Missbrauchsfällen. In dieser
und anderen Moralfragen stehen Katholiken derzeit tatsächlich
ziemlich am Pranger. Allerdings haben die Geistlichen dafür auch
selbst jede Menge Stoff geliefert. Deshalb von einer „Pogromstimmung“
zu sprechen, ist jedoch geschmacklos und macht die ganze
Angelegenheit nur noch schlimmer. Denn der Begriff „Pogrom“ ist in
der deutschen Sprache und Geschichte nun einmal eindeutig mit der
Verfolgung und Tötung von Juden belegt. Dass sich damit jeder
Vergleich verbietet, sollte ein Geistlicher wissen. Und dann gibt es
ja noch die allgemeine Regel, über die schon so viele Politiker und
andere öffentliche Personen gestolpert sind. Sie lautet:
Nazivergleiche gehen immer schief. Auch in diesem Fall.

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