Mittelbayerische Zeitung: DGB schlägt Alarm: 40000 Altenpfleger arbeitslos

Regensburg. Der DGB schlägt in der Debatte um
den Fachkräftemangel und die Anwerbung billiger Pflegekräfte aus dem
Ausland Alarm. Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach sagte der
Mittelbayerischen Zeitung, dass in Deutschland allein in der
Altenpflege 40 000 Pflegerinnen und Pfleger arbeitslos gemeldet sind.
„Diese Menschen gilt es zunächst zu vermitteln und wenn erforderlich
zu qualifizieren, bevor nach billigen Arbeitskräften aus
Nicht-EU-Staaten gerufen wird“, meinte Buntenbach. Außerdem müsse die
Bezahlung und die Gestaltung der Arbeitsbedingungen der Bedeutung der
Pflege entsprechend verbessert werden. Bisher zähle in Deutschland
die Wartung einer Maschine mehr als die Pflege kranker oder
pflegebedürftiger Menschen. Der von den Gewerkschaften im Vorjahr
durchgesetzte Mindestlohn in der Pflege sollte nicht die Regel,
sondern die „unterste Haltelinie“ sein. Buntenbach verlangte zugleich
„strikten Missbrauchschutz bei der Leiharbeit“ sowie die Durchsetzung
des Prinzips „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ (Equal-pay-Prinzip)
auch bei Leiharbeitskräften. Selbst bei den großen
Wohlfahrtsverbänden greife der „Schleckerismis“ um sich. Auch
tariflich gebundene Arbeitgeber versuchten, über den Missbrauch von
Leiharbeit durch die Gründung eigener Zeitarbeitsfirmen die Löhne für
Pflegekräfte zu drücken, kritisierte das DGB-Vorstandsmitglied.

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