Der Bruch der rot-grünen Minderheitsregierung
in NRW beflügelt die Machtfantasien von Norbert Röttgen: Es scheint,
als wittere er die Chance, Ministerpräsident zu werden – einer
schwarz-grünen Landesregierung etwa. Dann hätte er die Rechnung aber
ohne die Grünen gemacht. Denn die zeigen kein übersteigertes
Interesse an einer Liaison mit der Union. Parteichef Cem Özdemir hat
von Fraktionschef Jürgen Trittin gar eine böse Abfuhr kassiert,
nachdem er gefordert hatte, „nicht ideologisch fixiert an
Koalitionen“ heranzugehen, sich also der Union zu öffnen. Nach wie
vor sehen die meisten grünen Funktionsträger die meisten
Übereinstimmungen mit der SPD. Und die wird – glaubt man den Umfragen
– in NRW den Sieg davontragen. Hannelore Kraft ist es, die sich
Gedanken über die Koalition ihrer Wahl machen kann – und diese wird
rot-grün sein.
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