Mitteldeutsche Zeitung: Politik/Verkehr
Eisenbahnbundesamt: Güterzug-Lokführer in Hordorf hielt sich auf erster Lok auf

Der Lokführer des Unglücksgüterzuges von Hordorf
befand sich nach Angaben des Eisenbahnbundesamtes zum Zeitpunkt der
Katastrophe auf der ersten der beiden Loks des Zuges. Ein Sprecher
der Behörde sagte der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Donnerstagausgabe), das ergebe sich aus einer ersten
„Grobauswertung“ der Fahrtenschreiber und Diagnosegeräte. Demnach sei
der Güterzug, der in dem Bördedorf frontal mit einem Personenzug
zusammengeprallt war, von der ersten Lokomotive aus gesteuert worden.
Das Eisenbahnbundesamt wies damit Spekulationen zurück, wonach sich
der Lokführer auf der zweiten Lok aufgehalten und möglicherweise
deswegen Haltesignale übersehen habe. „Dafür haben wir keine
Anhaltspunkte.“ Die Untersuchungen seien aber noch nicht endgültig
abgeschlossen. Laut Eisenbahnbundesamt hat die Auswertung der
Fahrtenschreiber und Diagnosegeräte auch den Verdacht bestätigt,
wonach der Mann zwei Haltesignale überfahren hat. Bei dem Unglück
waren am 29. Januar zehn Menschen ums Leben gekommen.

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Hartmut Augustin
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